Montagvormittag, Teammeeting. In der letzten Woche kam es zu einigen Problemen, die Sie nun mit Ihrem Team besprechen wollen. Einziges Problem: Das Meeting ähnelt eher einem Zirkus als einer produktiven Teamsitzung. Während der eine Löcher in die Luft starrt, ereifert sich der andere, das Wort an sich zu reißen.
Solche Besprechungen kosten Geld, Zeit und Nerven. Um Ihr Rudel auf die Zielgerade zu bringen, müssen solche Problemtypen richtig erkannt und angemessen geführt werden.
Unsere fünf Tipps für die Mitarbeiterführung von Problemtypen:
Mitarbeitertyp #1: Der Zauderer
Der Zauderer erledigt seine Aufgaben zwar ordentlich – jedoch immer im allerletzten Moment. Das kann ärgerlich sein, vor allem bei wichtigen Projekten. Ewig warten Sie auf Ergebnisse, und je näher das Enddatum rückt, desto größer der Stress: Schafft der Mitarbeiter seine Abgabe oder nicht? Ist das Projekt geschafft, lässt dies nur kurz Zeit für erleichtertes Aufatmen. Denn beim nächsten Auftrag passiert genau dasselbe.
Wie Sie ihn führen: Was dieser Arbeitstyp braucht, sind Zwischenabgaben. Setzen Sie ihm kleine Arbeitsmeilensteine. Bei wichtigeren Terminen können Sie diese zeitlich etwas vorrücken, um sein ständiges Aufschieben zu kompensieren.
Mitarbeitertyp #2: Der Besserwisser
Sätze wie „Ich hätte das ja so gemacht …“ hört man beim Besserwisser in regelmäßigen Abständen. Dabei wird die Kritik an der Arbeit der Kollegen oft ungefragt geäußert. Wird er jedoch selbst kritisiert, trifft ihn dies persönlich. Verwundet zieht er sich dann für den Rest des Tages an seinen Bürotisch und schmollt.
Wie Sie ihn führen: Dieser Problemtyp möchte eigentlich aufsteigen und sein Wissen, das oft fundiert ist, höheren Tätigkeiten zuführen. Nutzen Sie dies! Schanzen Sie ihm eigene Projekte zu, die sein Fachgebiet abdecken.
Mitarbeitertyp #3: Der Einzelgänger
Der Einzelgänger ruft bei seinen Mitarbeitern oft hochgezogene Augenbrauen und genervte Seufzer hervor. Teamarbeit scheint für ihn sichtlich anstrengend zu sein: Er bespricht sich nicht mit den Kollegen, zieht sein Ding durch und lässt ab und an unreflektierte Kommentare auf die anderen los. Das trübt schon mal die Atmosphäre zwischen den Mitarbeitern.
Wie Sie ihn führen: Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, diesen etwas ungeselligen Mitarbeiter zu therapieren und zur Zusammenarbeit zu zwingen. Finden Sie Arbeitsbereiche, die für ihn gemacht sind: Aufgaben, die er unabhängig und ohne viel Rücksprache mit anderen erledigen kann.
Mitarbeitertyp #4: Der Mitläufer
Anders als der Einzelgänger ist der Mitläufer abhängig von der Gruppe. Selten wird er seine eigene Meinung verlautbaren, wenn sie jener der Allgemeinheit zuwiderläuft. Das bedeutet häufig, dass er nicht sehr selbstständig agiert und man ihm jeden Arbeitsschritt vorgeben muss. Der Vorteil: Brav und ruhig erledigt er seine Aufträge in der vorgegebenen Zeit.
Wie Sie ihn führen: Auch die Mitarbeiterführung eines Mitläufers kann anstrengend sein, wenn man ihm alles vorkauen muss. Binden Sie ihn deshalb in ungefähr gleichbleibende Arbeitsprozesse ein, die er sich aneignen kann. Das fördert die Selbstständigkeit des Mitläufers und entlastet Ihren Alltag.
Mitarbeitertyp #5: Der Miesepeter
Schließlich werden Sie höchstwahrscheinlich noch auf den Miesepeter stoßen. Dieser Problemtyp ist oft schon lange in der Firma, erledigt seine Aufgaben halbherzig und hat vor allem eine Lieblingsbeschäftigung: Nörgeln. Er weiß, was alles nicht funktioniert und hat auch nicht vor, etwas daran zu ändern. Ein richtiger Stimmungsdrücker also.
Wie Sie ihn führen: Nehmen Sie sich die Zeit, sich seine Nörgeleien anzuhören. Vielleicht verbirgt sich dahinter ja brauchbare Kritik, die für das Unternehmen von Wert ist. Der Miesepeter fühlt sich dabei endlich gehört und ernst genommen.
Neben diesen fünf Arbeitstypen werden Sie sicherlich noch auf andere arbeitslustige Gesellen in Ihrem Büro stoßen. Auch bei diesen gilt: Ruhig bleiben, versuchen, das Beste aus deren Eigenheiten zu machen – und sich ab und an eine Kopfschmerztablette gönnen.