Trend erklärt: Führungsstile der Zukunft. Was ist EMPLOYER BRANDING?
In Zeiten des Fachkräftemangels wird das sogenannte Employer Branding – die Optimierung der Arbeitgebermarke – immer wichtiger. Denn nur, wer die richtigen Maßnahmen für sein Unternehmen ergreift, kann im Kampf um talentierte Bewerber bestehen.
Eine Definition: Was genau bedeutet Employer Branding eigentlich?
Im Jahr 1996 finden sich die ersten Spuren des Begriffes: Der Fachartikel „The Employer Brand“ von Tim Ambler und Simon Barrow im Journal of Brand Management ist eine Reaktion auf den aufkommenden Mangel an qualifizierten Fachkräften (War for talents).
Die Frage „Wie kann mein Unternehmen sich von der Konkurrenz abheben?“ beschäftigt den Arbeitsmarkt jedoch bereits seit Beginn der 1990er Jahre – und tut dies bis heute.
Der Berufsverband für Quality Employer Branding definiert den Begriff folgendermaßen:
Was ist das Ziel der Arbeitgebermarkenbildung – und wie erreicht man es?
Das Employer Branding soll in weiterer Folge die Mitarbeitergewinnung erleichtern, die Mitarbeiterbindung stärken und die Leistungsbereitschaft der Belegschaft erhöhen.
Dies resultiert – im Idealfall – in verbesserten Geschäftsergebnissen und der erhöhten Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen. Laut Studien gehen dadurch auch Krankenstände und Bürodiebstähle zurück!
Die Arbeitgebermarke muss, um wirklich erfolgreich zu sein, sowohl intern als auch extern optimiert werden. Nicht nur Kandidaten im Bewerbungsprozess, sondern auch bestehende Mitarbeiter müssen vom Image des Unternehmens überzeugt sein.
Interne Optimierung:
Vermittlung der Werte… ✓ …direkt (in Besprechungen) ✓ …durch interne Schulungen ✓ …über das Intranet
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Externe Optimierung:
Vermittlung der Werte… ✓ …über die sozialen Medien (Facebook, Twitter) ✓ …über Karrierenetzwerke (xing, LinkedIn) ✓ …auf Arbeitgeberbewertungsplattformen ✓ …auf Veranstaltungen und Messen |
Der Weg ist das Ziel
Laut einer Studie der Online-Jobbörse StepStone (Mai 2018) zeichnen sich die attraktivsten Arbeitgeber durch respektvollen Umgang, gute Führungskräfte und sichere Jobs aus.
Die Arbeitgebermarkenbildung beginnt bereits in der Bewerbungsphase.
Achten Sie darauf, dass Ihre Job-Annoncen verständlich, lesbar und informativ sind. Auch die Frage nach Weiterbildungsmöglichkeiten, alternativen Arbeitszeitmodellen oder Job-Benefits sollten Sie in Ihrer Ausschreibung beantworten.
Während der Bewerbungsphase gilt:
✓ Sorgen Sie dafür, dass es Bewerbern leicht fällt, Sie zu kontaktieren!
✓ Bei längerer Dauer: Halten Sie die Kandidaten auf dem Laufenden!
✓ Absagen sollten zeitnah, ehrlich und respektvoll vermittelt werden. Geben Sie, wenn möglich, Feedback!
✓ Achten Sie auf angemessenes Gehalt!
✓ Positives Arbeitsklima: Fördern Sie den kollegialen Zusammenhalt (z.B. durch Betriebsausflüge, eine Kaffeeküche, wöchentliche Stammtische)
✓ Vermitteln Sie Sicherheit – Mitarbeiter, die jeden Moment damit rechnen, gekündigt zu werden, sind natürlich nicht besonders motiviert.
✓ Fördern Sie die Weiterentwicklung bzw. Karrierechancen Ihrer Mitarbeiter.
✓ Wenn möglich, unterstützen Sie Ihre Belegschaft – etwa durch Kinderbetreuung, Elternteilzeit, bezahlte Pflegetage, Home Office, Gleitzeit oder Wiedereingliederungsteilzeit.
✓ Kontrollieren Sie Bewertungen auf Arbeitgeberbewertungsplattformen.
Employer Branding – und Trennungsmanagement?!
Häufig wird die Wichtigkeit des Trennungsmanagements im Zusammenhang mit Employer Branding unterschätzt. Als Trennungsmanagement bezeichnet man die Art und Weise, wie man Arbeitsverträge von Mitarbeitern löst.
Kündigungen per Telefon, SMS oder E-Mail sollten Sie vermeiden! Abgesehen davon, dass diese Vorgehensweisen demütigend für den Mitarbeiter sind, schädigen sie den Unternehmensruf. Deshalb gilt: Bleiben Sie respektvoll und wertschätzend!
Wer sein Unternehmen nach außen und innen gut präsentiert, profitiert auf längere Sicht!
Nicht nur die inneren Strukturen werden durch gutes Employer Branding gestärkt, auch die Rekrutierung von Fachkräften fällt leichter, wenn das Unternehmen ein gutes Standing genießt.
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